Internet und World Wide Web

Entstehung und Funktionsweise Die Ursprünge des Internet liegen in den sechziger Jahren. Bereits damals wollte das US-amerikanische Verteidigungsministerium ein digitales Kommunikationssystem, welches auch dann noch funktionieren sollte, wenn Teile von ihm zerstört wurden. (Digitale Daten bestehen nur aus Ketten von Nullen und Einsen. Jede Information wird über eine bestimmte Kombination von Nullen und Einsen abgebildet. Die kleinste Einheit ist ein Bit, also exakt eine Null oder eine Eins. Ein Byte besteht aus 8 Bits, also einer Kette von 8 Nullen oder Einsen.) Es wurde eine Projektgruppe gebildet, welche diese Netzwerk planen und aufbauen sollte, man nannte sie "Advanced Research Projects Agency", abgekürzt "ARPA". Überall in den USA wurden leistungsfähige Großrechner, sogenannte "Hosts", installiert und diese wurden über viele kleinere Computer miteinander vernetzt. Fiel ein Teil des Netzwerks aus, war dennoch ein Datenaustausch über die noch funktionierenden restlichen Systeme weiterhin möglich. Man nannte diese frühe Version des Internets "ARPANET". Arpanet begann 1969 mit 4 vernetzten Großrechnern in Nordamerika. Auch heute basiert das Internet noch auf diesem System der Dezentralisierung, wobei heute nicht mehr nur Großrechner miteinander verbunden sind, sondern auch viele unabhängige und lokale Netzwerke von Computern (LANs) überall auf der Welt, welche heute den Kern des Internets bilden. Ein "LAN" (Local Area Network) ist ein lokales Netzwerk, wie es z.B. Firmen, Behörden oder Universitäten benutzen, um ihre Computer miteinander zu vernetzen. Sobald sich solche Netzwerke über einen großen Abstand vernetzen, wie z.B. bei international tätigen Firmen, deren Computer untereinander vernetzt sind, spricht man von "WAN" oder auch "Wide Area Network".

Die Vernetzung von Computern ist vor allem deshalb sinnvoll, weil so unterschiedliches Wissen, welches auf verschiedenen Computern (sog. Fileservern) in Dateien abgelegt und gespeichert ist, weltweit miteinander verbunden werden kann, so dass viele Nutzer darauf zugreifen können. Fileserver sind Computer mit großer Speicherkapazität und schnellen Datenverwaltungs- und Datenübertragungssystemen.

Universitäten benötigen z.B. im Rahmen ihrer Forschungs- und Entwicklungsaufträge oft Computer mit großer Rechenleistung. Durch die Vernetzung genügt es, einen großen leistungsfähigen Rechner an einem Ort bereit zu stellen, um z.B. den verschiedenen Universitäten die Möglichkeit zu geben, über Fernleitungen Daten auf diesen schnellen Rechner zu übertragen und von diesem Rechenleistung abzurufen, so dass dieser dann die verarbeiteten Daten an den Rechner der Ursprungsuniversität der Anfrage zurückschicken kann. Dies spart Kosten. Die einzelnen Computer der Nutzer wurden mit den Hosts zunächst über Telefonleitungen, später dann auch über Glasfaserkabel, Stromkabel und drahtlose Verbindungen (Funknetze, Satelliten) verbunden.

Im Januar 1969 konnten sie die beiden ersten Funktionen des Internets, "Telnet" und "FTP", genutzt werden. Über Telnet konnte man sich in fremde Computer einwählen und arbeitete dann direkt mit den Programmen auf diesem entfernten Rechnern.

Das "File Transfer Protocol", auch "FTP" genannt, ist ein Übertragungsprotokoll und Dienst des Internets, mit dessen Hilfe man Dateien von einem Rechner auf einen anderen entfernten Rechner übertragen kann. Diese Dateien lagen auf sogenannten "FTP-Rechnern" auf welchen man sich "einloggt" (einwählt"). Erst dann kann man von diesem Rechner bzw. Server Dateien herunterladen.

Im Jahr 1974 wurde dann "TCP/IP", ein einheitliches Transferprotokoll (Übertragungsprotokoll) eingeführt, welches alle Computer im Internet verstehen und welches auf allen Rechnern funktioniert.

Im Jahr 1983 wurde der militärische Teil des Arpanets in sogenannte "Milnet" ausgegliedert und der verbleibende Teil des Arpanets wird heute Internet genannt.

Erst ab 1980 wurde in Europa mit der Bildung nationaler Netzwerke begonnen und 1986 wurde hierfür eine Organisation gegründet, welche die Koordination zwischen den einzelnen Ländern übernahm, die "Réseaux Asssociés pour la Recherche Européenne" oder abgekürzt "RARE". Anfangs wurden die meisten Zugriffe auf das Internet aus Europa aus noch über die USA geleitet, weil in Europa die erforderliche Infrastruktur noch fehlte.

Ein Teil des Internets ist das "World Wide Web", abgekürzt "WWW" oder auch "Web". Das Web existiert erst seit 1992. Das Web ist nur der Teil des Internets, welcher ansprechend grafisch aufbereitet den Inhalt von Internetseiten anzeigt und auch über Multimediafunktionen zum Abspielen von Animation, Musik oder Videos verfügt.

Erst seit 1995 existiert in Deutschland der "DE-CIX", der DEutsche Knotenpunkt für "Commercial Internet Exchange" in Frankfurt, über welchen der kommerzielle Internetzaustausch stattfindet.

"Backbones" sind schnelle Datenleitungen des Internets, welche die kleineren und langsameren Datennetze miteinander zu sogenannten "Datenautobahnen" verbinden. Die Informationen bzw. Daten werden im Internet nicht am Stück, sondern in kleinen Päckchen nacheinander über die Datenleitung verschickt, das bedeutet, dass bereits der Absender von Daten diese Daten in kleine Stücke zerhackt und dann so zum Empfänger verschickt. Erst beim Empfänger werden diese Päckchen wieder zu einer verständlichen Nachricht zusammengesetzt.

Damit die Übermittlung dieser Päckchen richtig funktioniert, wird das TCP/IP-Protocol benötigt, welches aus zwei Teilen bzw. Protokollen besteht: Das Internet-Protocol ("IP-Protocol") ist für die Adressierung der Päckchen zuständig und versieht das Datenpäckchen mit den Informationen zum Sender und Empfänger, während das "Transmission Control Protocol" ("TCP") die Datei in die einzelnen Päckchen mit einer Datenpaketgröße von maximal 1.500 Zeichen zerstückelt. Die Router, die Kontrollpunkte und Abzweigungen des Internets, leiten die richtig adressierten Datenpäckchen an den Empfänger weiter. Dort ist ebenfalls ein TCP/IP-Protocol in Aktion, welches die Datenpäckchen wieder in der richtigen Reihenfolge zusammensetzt. Hierbei nutzt das Protokoll Informationen, die im Datenpaket enthalten sind, wie z.B. wie groß die Gesamtgröße der Datei ist, in wie viele einzelne Päckchen die Datei zerlegt wurde und in welcher Reihenfolge sie beim Empfänger wieder zusammengesetzt werden müssen.

Durch die Datenübertragung im Internet über Datenpäckchen (Packages) ist es möglich, dass nicht nur ein Sender und ein Empfänger ein Leitung belegen und benutzen, wie dies früher beim analogen Telefon war, wo dann die Leitung für alle anderen belegt war. Hier können viele Nutzer jetzt gleichzeitig ihre Daten durchs Netz schicken und die Datenpäckchen nehmen hierbei den Weg, der gerade frei ist, auch wenn dies nicht der direkteste Weg ist. Es gibt kein "Besetztzeichen" für eine Verbindung. Wenn irgendwo eine Leitung nicht funktioniert, nehmen die Päckchen einfach einen anderen Weg durch das Netz. Die Seiten im Internet waren früher nur reine Textseiten. Erst seit 1992 wurde in der Schweiz vom "Conseil Européen pour la Recherche Nucleaire" ("CERN") der uns heute bekannte Informationsdienst entwickelt, die Anwendung "World Wide Web" bzw. "www" entwickelt, welcher die Bedienbarkeit und die Darstellmöglichkeiten im Internet deutlich verbessert, so sich uns heute mit Hilfe eines "Web-Browsers", welcher nichts anderes als eine Software (ein Programm) zur Darstellung von "Websites" (Bezeichnung für ein bestimmtes Angebot im Internet) und zur Navigation im WWW ist, eine multimediale Informationswelt im Internet eröffnet. Der Begriff "Browser" kommt von dem englischen Begriff "to browse" bedeutet sinngemäß "schmökern" oder "blättern".

Über sogenannte "Hyperlinks" (direkte Verknüpfungen von einer Website zur einer anderen) bewegt man sich durch das Web. Alternativ kann man im Web-Browser auch direkt die Adresse ("url") eines WWW-Angebots eingeben z.B. www.kanzlei-brbd.de.

Im Jahr 1994 wurde das "World Wide Web Consortium", die "W3C" gegründet, deren Mitglieder die neuen technischen Vorgaben beschließen, an welchen sich die Internettechnik und Programmierung zu orientieren hat, damit eine Einheitlichkeit und damit Benutzbarkeit für alle gewährleistet ist. Dieses Konsortium legte als Programmiersprache für das Internet-Webseiten die "Hypertext Markup Language", kurz "HTML" fest. Um eine Webseite bzw. "Website" abzurufen, wird als Kommunikationsprotokoll das sogenannte "Hypertext Transfer Protocol" ("HTTP") verwendet. Dieses regelt die Kommunikation zwischen den Servern, auf welchem die abgerufenen Daten liegen, und dem Computer des Nutzers (Client) über das sogenannte "Client-Server-Modell". Wenn die im Web-Browser eingegebene Adresse existiert, schickt erhält der Nutzer als Antwort auf seine Anfrage ("Request" ) die Seite übermittelt und sie wird angezeigt. Andernfalls erhält er die Fehlermeldung "404". Dann war entweder die Adresse falsch geschrieben, oder die Seite existiert nicht, oder die Verbindung hat nicht geklappt oder die angeforderte Seite war offline.

Der Startpunkt jeder Website ist die Titelseite, die sogenannte "Homepage", wobei der Begriff Homepage auch oft unpräzise als Synonym für die Website verwendet wird. Durch diese Homepage navigiert man mit Hilfe des Web-Browsers über Hyperlinks (Querverbindungen) zu den Unterseiten oder auf andere, mit dieser Seite verbundene, also "verlinkte" Seiten. Beim Aufrufen einer Website können, soweit der Web-Browser des Nutzers entsprechend eingestellt ist und dies zulässt, auf dem Privatrechner des Nutzers kleine Textdateien mit Informationen, sogenannte "Cookies" (übersetzt: Kekse) hinterlegt werden. Diese Informationen enthalten z.B. persönliche Einstellungen, die den wiederholten Zugang zu dieser Website erleichtern, aber auch dessen Feststellung ermöglichen.

WWW-Adressen werden auch URL ("Uniform Resource Locator") genannt, wobei jede WWW-Seite im Internet eine eigene URL , einen eigenen Herkunftsort-Feststeller, hat. Die URL-Adressen beginnen meistens mit dem jeweiligen Übertragungsprotokoll. Meistens handelt es sich um ein "Hypertext Transfer Protocol, weshalb die Adresse mit "http" beginnt, anschließend folgt die Web-Adresse der Homepage, diese wiederum beginnend mit "www": http://www.kanzlei-brbd.de.

Die Vergabe der Internetadressen (Domain) in Deutschland erfolgt durch die DENIC (Domain Verwaltungs- und Betriebsgesellschaft" in Frankfurt, deren Mitglieder wiederum die deutschen Internet-Service-Provider (ISP) sind, die ihren Kunden den Zugang zum Internet anbieten. Die deutschen Internetadressen enden als Top-Level-Domains mit dem Ländercode ".de", für Frankreich gilt ".fr", für Großbritannien ".uk", für die USA ".us" und viele mehr. Neben den Länderdomains gibt es noch die thematischen Top-Level- Domains wie z.B. ".com" für ("Company/Firma"), ".org" für Verbände und Organisationen, und viele mehr. Zu Zeiten der Anfänge des Internets wurde die Vergabe der Internetadressen von der US-Regierung verwaltet. Erst 1998 setzte die Regierung der USA hierfür eine unabhängige Organisation, die "Internet Corporation für Assigned Numbers", kurz "ICANN" ein.

E-Mails:

Neben den schon genannten Funktionen ist das Versenden von elektronischer Post, einer sogenannten "E-Mail" eine der wichtigsten Errungenschaften des Internets. Die E-Mail geht blitzschnell um die Welt, sie kann von überall mobil abgerufen werden, es können an Sie Daten wie Bilder, Dateien ("Files") und ähnliches angehängt werden, sie kostet neben der Internetnutzung bisher meist nichts extra, doch ihr Zugang ist nicht garantiert und nicht nachweisbar, und jeder kann sie lesen und abfangen. Manche Provider begrenzen die Versendung von Dateien mittels E-Mail auf eine bestimmte Megabyte-Größe. In der E-Mail-Adresse gibt es eine Besonderheit, den sogenannten Klammeraffen mit dem Zeichen "@" (ausgesprochen "at"). Dieses "@" trennt den Namen und die Domain in der E-Mail-Adresse. Es wird seit 1972 verwendet.

Viele Angriffe auf private Rechner erfolgen über E-Mails. Trojaner, Viren und Würmer, Spyware und andere sogenannte Malware ("schädliche Software"), sowie Spam (unerwünschte E-Mail-Werbung) sind hierbei die am häufigsten auftretenden Probleme und Schädlinge. Außerdem schädigen sogenannte Hoaxes (Falschmeldungen per E-Mail, die vor angeblichen Viren waren oder um Spenden bitten etc.) unsere Wirtschaft dadurch, dass Millionen von Nutzern diese Mails während ihrer Arbeitszeit lesen und über die Rechnersysteme unter Bindung von Rechnerkapazität weiterschicken.

Öffnen Sie deshalb Mails von Ihnen nicht bekannten Absendern nicht, sondern löschen Sie diese sofort. Öffnen Sie schon gar keine Ihnen unbekannten Dateianhänge oder Links. Benutzen Sie für das Surfen im Internet eine spezielle, weitere E-Mail Adresse für den Fall, dass Sie sich auf bestimmten Seiten anmelden und ein Benutzerkonto eröffnen müssen. Oft werden diese Adressen nachher verkauft. siteinfo@anwalt-kanzlei-stuttgart.de

Der Instant-Messenger (IM) (übersetzt "unmittelbarer Kurier") ist eine Möglichkeit, sofort und unmittelbar im Internet in Kontakt zu kommen. Mit diesen Messengern kann man gezielt feststellen, ob ein Bekannter oder Freund gerade auch online ist, um dann direkt mit ihm in Kontakt zu treten. Während in einem öffentlichen Chatroom andere die direkte Korrespondenz wörtlich mitlesen können, wenn man sich nicht in einen privaten Chatroom zurückzieht, ist der Austausch von Neuigkeiten über einen Instant-Messenger ungestört zwischen den beiden Beteiligten.

Für die digitale Datenübertragung wurden früher vor allem ISDN-Leitungen (Integrated Services Digital Network") verwendet. Heute werden vielfach bereits "DSL" ("Digital Subscriber Line"), genauer sogenannte "ADSL"-Leitungen (Asymmetric Digital Subsriber Lines) verwendet. Die Datenübertragung über DSL bzw. A-DSL ist erheblich schneller als ISDN.

Shareware und Freeware

Mit Freeware bezeichnet man Programme, welche man kostenlos herunterladen und benutzen, jedoch nicht verändern oder verkaufen darf. Shareware ist Software, die man zwar aus dem Internet herunterladen, oft aber nur eine begrenzte Zeit nutzen kann, um sie z.B. zu testen, bevor man sich zum Kauf oder Nichterwerb entscheidet.

Passwörter und Pins

Nehmen Sie keine Passwörter, die Personen, die Sie kennen, leicht selbst erraten können. Also nicht Ihren eigenen Namen, den Namen Ihres Partners, ihrer Kinder, Ihrer Tiere, Ihr Geburtsdatum, Begriffe wie "Passwort" etc. Verwenden Sie eine Kombination von Zahlen und Ziffern und vor allem auch Sonderzeichen. Benutzen Sie ein Phantasiewort. Die Zeichenlänge sollte 8 nicht unterschreiten und das Passwort oder die Pin darf nicht so notiert werden, dass es sich ein Dritter durch Einbruch auf Ihren Computer oder Ihr Handy beschaffen kann. Verwenden Sie für jeden Dienst oder jede Registrierung ein anderes Passwort und ändern sie es regelmäßig. Speichern Sie Ihre Passwörter nicht auf dem Computer ab, sondern geben Sie sie jedes Mal neu von Hand ein.

Antivirensoftware und Firewall

Wer im Internet surft und e-Mails verschickt, benötigt in jedem Fall eine Antivirensoftware und eine Firewall, um seine Daten und seinen Rechner zu schützen. Eine regelmäßige Datensicherung auf einen externen Datenträger schützt vor erheblichen Schäden für den Fall eines Angriffs auf den Rechner oder eines Rechner-Crashs.